Doch nicht 486 – 16.12.2012 – Vienna Indoormarathon, 3.10.15 für 40,435 km, www.indoormarathon.at

Ich habe mich nach der ersten Information sofort für € 75,– angemeldet , weil dies für mich eine Ersparnis gegenüber einer Reise zum Pisa-Marathon am gleichen Tag bedeutet hat. Die erste Enttäuschung war eine spätere Verbilligung um € 5,–/€ 10,-/€ 20,– bis zu kostenlos. Und eine fehlende Duschmöglichkeit.

Wie in der Ausschreibung stand, war tatsächlich Null-Steigung, kein Gefälle und kein Wind. Positiv überrascht hat mich die tatsächliche Größe der Hallen A und B, der griffige nicht rutschige Belag sowohl in den beiden Hallen A und B als auch in der Mall (für mich als “Asphaltläufer” ein Vorteil), die großen Kurvenradien (ich kam aus jeder Kurve wie beim Radfahren beschleunigt heraus), kein Gedränge beim Laufen und die zeitweise tolle Musik. Meine Garmin konnte GPS leider nicht empfangen.

Die “konstante Temperatur” habe ich wohl falsch ausgelegt. Widersprechen kann ich nicht, wenn damit gemeint war sowohl in den Hallen als auch in der Mall. In den Hallen war es spürbar kühler als in der Mall. Aber das hatte auf meine Laufleistung keinen Einfluss.

Am Lauf habe ich nichts auszusetzen. Ich konnte gleichmäßig meine 16 Runden laufen, ein tolles Erlebnis mit vielen Freunden. Auch der Indoor-Marathon in Nürnberg ist toll, jedoch aufgrund der Größe der Messehallen in Wien und den Kurvenradien nicht direkt vergleichbar. Beide anders, beide toll!

Während und nach dem Lauf wurde von vielen LäuferInnen aufgrund der gelaufenen Rundenzeit die Rundenlänge (2,637 km) angezweifelt – am Tag danach eine Entschuldigung des Veranstalters, der eine Streckenverkürzung aufgrund von Sicherheitsbestimmungen zu den Fluchtwegen eingestand, jedoch für uns LäuferInnen nicht vorweg richtig reagiert hat: Entweder entsprechende Streckenverlängerung, Erhöhung der Rundenanzahl, Information vor dem Start über die tatsächliche Runden- bzw. Lauflänge. So fehlten pro Runde 110 m, bei 16 Runden 1,760 km. Drei Tage nach dem Lauf erfolgte eine Aussendung, das alle 2012 Gestarteten am 15.12.2013 einen Gratis-Startplatz erhalten. Neben anderen Verbesserungen wird die Strecke AIMS/IAAF vermessen und sind 20 Runden a 2,110 km zu laufen, das sind 42,200 km.

Für 2012 hat unser Clubobmann im benachbarten Hotel eine Duschmöglichkeit organisieren können, dafür sage ich ihm hier “DANKE!”. Deshalb habe ich auch von einer After-Run-Party nix mitbekommen.

Zu meiner Laufzeit: Wenn die Laufstreckke 40,435 km lang war und wäre ich eine zusätzliche Runde von 2,527 km in der Zeit meiner langsamsten Rundenzeit (13.50) gelaufen, wäre ich fiktiv auf 42,962 km in 3.24.05 gekommen. Ein Vergleich sei gestattet: Am 30.9.2012 lief ich den Marathon in Berlin in 3.32.31. Meine Garmin zeigte von der Start- bis zur Ziellinie 43,23 km. Dort musste ich mich in der Masse öfters dem (langsameren) Tempo anderer LäuferInnen anpassen. Zu GPS-Angaben seht Punkt III./9. im Artikel von Andreas auf http://www.marathon4you.de/magazin/andreas-butz/warum-brechen-so-viele-marathonlaeufer-ein/328

Ein Laufbericht von Herbert ist ebenfalls auf www.marathon4you.de zu lesen.

Nochmals zu mir. Clubstatuten/Ausschreibung/Gratis-Startplatz hin oder her, persönlich komme ich zu folgendem Schluss: Ich habe dem Veranstalter für € 75,– vertraut, mich auf einer 42,195 km langen Strecke laufen zu lassen. Laut seinen nachträglichen Angaben auf der homepage war die Strecke nur 40,435 km lang. Somit wesentlich kürzer als ein Marathon. Ich als Läufer habe keine Schuld an der verkürzten Strecke bzw. hatte bis zum Ende des Laufes keine Information über eine Verkürzung. Beweise habe ich lediglich für die Bezahlung von € 75,–. Fakt ist: Ich habe bei dieser Veranstaltung am 16.12.2012 keinen Lauf über 42,195 km gefinisht bzw. konnte ich an diesem Ort keinen Marathon über 42,195 km finishen. Schlussfolgerung: ICH kann somit diesen Lauf mit weniger als 42,195 km nicht als Marathon für meine Statistik zählen. Mein Pech/Schicksal.

Wie ich in Zukunft derartiges verhindern kann, weiß ich nicht. Nur bei Massenveranstaltungen mit “AIMS/IAAF-Laufvermessung Rainer Soos” geeichten Strecken laufen will ich nicht (www.laufvermesssung.raiso.at). Qualifikationen für Olympische Spiele oder Welt-/Europameisterschaften brauche ich nicht.

Bei unserem “großen” Nachbarn – www.100mc.de – kann ich in der dortigen Zählordnung keinen Vergleichsfall finden.

Die schlagenden und verhöhnenden Medienmeldungen tun mir als Läufer weh. Trotzdem läuft der Marathon-Balotelli weiter.

Besucherzahl : 65 .

Ein Gedanke zu „Doch nicht 486 – 16.12.2012 – Vienna Indoormarathon, 3.10.15 für 40,435 km, www.indoormarathon.at“

  1. PS:
    Ich halte aufgrund der erst nachträglich bekanntgewordenen zu kurzen Laufdistanz die Auslegung für akzeptabel und auch unseren Statuten nicht widersprechend, wenn jede Läuferin/jeder Läufer, die/der an der Veranstaltung “1. Vienna-Indoormarathon am 16.12.2012” teilgenommen hat, selbst entscheidet, ob der Lauf in seine/r Vereinsstatistik über gelaufene und gefinishte Marathons aufgenommen werden soll oder nicht. Für die Zukunft bleibt zu hoffen, dass andere Veranstalter daraus lernen.

    Ein Freistart für den 15.12.2013 auf einer offiziell vermessenen Laufstrecke von 42,200 km wurde uns zugesichert. Ich bin gespannt, wie diese Veranstaltung genannt wird. Da 2012 kein Lauf über 42,195 km zustande kam, müsste sie logischerweise wieder “1. Vienna-Indoormarathon” benannt werden.

    Ich wünsche euch ein verletzungsfreies tolles Laufjahr 2013!

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